Das Rijksmuseum (Reichsmuseum) Amsterdam
– Mehr als „nur“ Rembrandt –

Das Rijksmuseum Amsterdam ist eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt.
In diesem Reiseführer finden Sie Informationen rund um das Museum: von interessanten Hintergrundgeschichten zu den ausgestellten Werken über praktische Informationen für Besucher bis hin zu  Tipps, wie Sie die langen Warteschlangen vor der Museumskasse umgehen können…

Inhalt

Rijksmuseum – weltbekanntes Kunstmuseum in Amsterdam – was gibt es zu sehen?

Das Rijksmuseum ist nicht nur für Kunstexperten – und Liebhaber, eine wichtige Adresse.

Mehr als 2 Millionen Besucher pro Jahr wollen die Klassiker der Kunstgeschichte sehen. Hier hängen die Originale vieler Gemälde, die sonst nur als Reproduktionen zu sehen sind. Auch als Laie ist ein Besuch spannend, denn man hat das Gefühl, viele „alte Bekannte“ zu treffen.

Das Gefühl, fast auf Tuchfühlung mit den bedeutenden Kunstwerken der Menschheitsgeschichte zu sein, ist auch für den Laien von großer Faszination.

Mehr als „nur“ Rembrandt. Das Rijksmuseum zeigt 8.000 Objekte aus 800 Jahren. Einen Schwerpunkt bilden 2.000 Gemälde aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande.

Mehr als „nur“ Rembrandt

Die Sammlung dieses niederländischen Nationalmuseums umfasst ca. 1 Million Objekte aus der Zeit von 1200 bis 2000.
Derzeit (2024) sind 8.000 Objekte aus 800 Jahren im Museumsgebäude ausgestellt.
Einen Schwerpunkt bilden rund 2.000 Gemälde aus dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Niederlande.

Die bekanntesten Gemälde sind sicherlich „Die Nachtwache“ von Rembrandt Harmensz van Rijn (1642) und „Magd mit Milchkrug“ von Johannes Vermeer (siehe unten).

Möbel, Porzellan, Schiffe und Kunst aus den Kolonialgebieten

Neben den berühmten Gemälden zeigt das Museum auch Möbel, Porzellan und Außergewöhnliches wie zahlreiche Schiffsmodelle, Teile des englischen Kriegs- und Flaggschiffs HMS Royal Charles, asiatische Kunst aus den ehemaligen Kolonialgebieten und vieles mehr.

Einige der 8.000 Ausstellungsstücke

zum Vergrößern einfach klicken

Das goldenen Zeitalter der Niederlande – mehr Maler als Bäcker

Diese kulturelle Blütezeit der Niederlande umfasst ziemlich genau das 17. Viele weltberühmte niederländische Künstler wie Frans Hals, Johannes Vermeer, Jan Stehen und natürlich Rembrandt und seine Schüler prägten diese Epoche.

Kunst für das Volk

Das Besondere: Damals gab es in den Niederlanden nicht nur ein paar Ausnahmekünstler, die für die Eliten der Gesellschaft arbeiteten. Das breite Volk interessierte sich schon damals für aktuelle Kunst. In der Malerei wurden jährlich etwa 75.000 Gemälde geschaffen. Zeitweise gab es in Antwerpen mehr Maler als Bäcker oder Metzger.
Die Kunst war in der breiten Bevölkerung angekommen und ein selbstverständlicher Teil des Alltags. Das war damals wohl einmalig.

Die Nachtwache (Rembrandt) im Rijksmuseum

Das berühmteste Exponat des Rijksmuseums ist Rembrandts „Die Nachtwache“. Es gilt als das Hauptwerk des Künstlers und ist eines der bekanntesten Gemälde der Welt.

Zuschnitt mit der Schere

Was tun, wenn ein Bild zu groß oder die Wand zu klein ist? Man nehme eine Schere und schneide den Rand ab…

So geschah es 1715 mit dem weltberühmten Gemälde „Die Nachtwache“. Kaum zu glauben, aber wahr.

Das Gemälde abschneiden – wie konnte das passieren?

Rembrandt van Rijn (1606-1669) hatte das Gemälde „Die Nachtwache“, das eigentlich den Titel „Offiziere und andere Schützen des Bezirks II in Amsterdam unter der Führung des Hauptmanns Frans Banninck Cocq und des Leutnants Willem van Ruytenburch“ trägt, 1642 für die Amsterdamer Schützengilde gemalt.

Im Jahr 1715 sollte das Gemälde in das damalige Amsterdamer Rathaus, den heutigen Königlichen Palast, umziehen. Vor Ort stellte man jedoch fest, dass die Wand zu klein war. Also wurde das Gemälde an drei Seiten abgeschnitten.

Nicht nur Rand fehlt – auch der Gesamteindruck wurde geändert

Auf der linken Seite wurden drei Figuren weggeschnitten. Dadurch rückten die Hauptfiguren in den Mittelpunkt des Bildes, was von Rembrandt gar nicht beabsichtigt war.
Durch die Hinzufügung der Figuren kommt nun viel mehr Bewegung in das Bild. Die ursprüngliche Absicht Rembrandts, eine Geschichte zu erzählen und nicht nur ein Gruppenbild zu malen, wird viel deutlicher.

Rijksmuseum Amsterdam Gemälde

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das Gemälde „Die Nachtwache“ von Rembrandt. Im 18. Jahrhundert wurden Teile des Gemäldes mit der Schere entfernt. Nach einer aufwendigen Restaurierung ist es seit 2021 wieder in voller Größe zu sehen. (Bild: E.Giglia, CC 2.0 Lizenz)

Zwei Jahre Arbeit und künstliche Intelligenz

Die Rekonstruktion „Operation Nachtwache“ dauerte zwei Jahre. Dabei kam auch künstliche Intelligenz zum Einsatz. Seit Juli 2021 ist das gut vier Meter hohe und mehr als fünf Meter breite Gemälde wieder im Originalzustand im Rijksmuseum zu sehen.

Die Nachtwache im Rijksmuseum virtuell besuchen

Dieser virtuelle Rundgang beginnt in der Ehrengalerie mit Blick auf Rembrandts „Nachtwache“. Sie können sich frei im Museum bewegen.

  • Sie können sich entweder mit den Pfeiltasten auf Ihrer Tastatur oder durch Klicken auf die Pfeile im Bild bewegen.
  • Sie können die Ansicht (Ihren virtuellen Kopf) drehen, indem Sie die linke Maustaste gedrückt halten und die Maus bewegen
  • Die Zahlen unten rechts geben die aktuelle Etage an. Hier können Sie wie in einem Fahrstuhl durch die Stockwerke navigieren.

Viel Spaß bei Ihrem Rundgang

Unsere Tipps für Ihren Besuch im Rijksmuseum 2024

Jährlich besuchen mehr als 2 Millionen Menschen das Rijksmuseum.
Wie Sie die Warteschlangen umgehen, beim Ticketkauf Geld sparen und vieles mehr, haben wir unter folgendem Link in unserem Reiseführer zusammengestellt.
Tipps für Ihren Besuch im Rijksmuseum – Warteschlangen, Öffnungszeiten, Ticketpreise …

Das Gebäude des Reichsmuseums – eine Sehenswürdigkeit für sich – Lageplan

Das markante Gebäude des Rijksmuseums wurde 1885 fertiggestellt. Es wurde von Pierre Cuypers entworfen und von Anfang an als Museumsgebäude konzipiert.

Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Blöcken mit jeweils einem Atrium in der Mitte. Die Mittelachse verbindet die beiden Blöcke und enthält im Erdgeschoss die Passage mit den Eingängen. Darüber, im ersten Stock, befindet sich die Ehrengalerie.

Kritik und Wahrzeichen

Bei der Fertigstellung wurde das Gebäude als zu wenig „niederländisch“ kritisiert. Heute ist die Fassade ein viel genutztes Wahrzeichen für Amsterdam und die Niederlande.

Das markante Gebäude des Rijksmuseums ist ein viel genutztes Wahrzeichen für Amsterdam und die Niederlande.

Museumsplan zum Download:
Hier finden Sie einen Lageplan des Rijksmuseum mit allen 4 Stockwerken

Die große Renovierung – Alt und Neu verbinden

2013 wurde das Gebäude nach 10-jähriger Generalsanierung wiedereröffnet.
Die Aufgabe, das traditionsreiche Haus in ein Museum von Weltrang des 21. Jahrhunderts zu verwandeln, war nicht einfach, ist aber nach Meinung vieler Fachleute gelungen. Das Museum ist bewusst kein Nebeneinander von Alt und Neu, sondern eine architektonische Verschmelzung der Stile.
Der von Cruz y Ortiz entworfene asiatische Pavillon wurde 2013 ebenfalls eröffnet.

Historisches Gebäude – und gleichzeitig ein Museum für die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts

Wiedereröffnung durch Königin Beatrix

Die Wiedereröffnung des Rijksmuseum im Jahr 2013 war eine der letzten offiziellen Auftritte von Beatrix, Königin der Niederlande. Am 30. April 2013, dem Koninginnedag, hat sie zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander „Prins van Oranje“ abgedankt.

Bibliothek des Reichsmuseums

Ganz „nebenbei“ beherbergt das Rijksmuseum die größte öffentliche kunsthistorische Bibliothek der Niederlande. Derzeit (2024) verzeichnet der Katalog der Rijksmuseum Research Library ca. 130.000 Monographien.

Bei der großen Generalsanierung wurde die Bibliothek in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Planer Cuyper wollte damals eine Atmosphäre schaffen, die Ruhe ausstrahlt und gleichzeitig die Besucher beeindruckt. Das ist ihm gelungen.

Mehr Informationen zu den Museen in Amsterdam in diesem Reiseführer:

Karte / Stadtplan

Häufig gestellte Fragen – FAQ 2024

Das berühmteste Ausstellungsstück im Rijksmuseum ist „Die Nachtwache (niederländisch De Nachtwacht)“ von Rembrandt. Es gilt als das Hauptwerk des Künstlers und ist eines der bekanntesten Gemälde der Welt. Sie können es in unserem Reiseführer auch virtuell betrachten.

Die Rekonstruktion „Operation Nachtwache“ dauerte zwei Jahre. Dabei wurde auch künstliche Intelligenz eingesetzt. Seit Juli 2021 ist im Rijksmuseum wieder das gut vier Meter hohe und mehr als fünf Meter breite Gemälde im Originalzustand zu sehen.

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