Das Rijksmuseum (Reichsmuseum) Amsterdam
– mehr als „nur“ Rembrandt –
Das Rijksmuseum Amsterdam (deutsch Reichsmuseum) gehört zu den berühmtesten Kunstmuseen der Welt.
In diesem Reiseführer finden Sie Informationen rund um das Museum: von interessanten Hintergrundgeschichten zu den Ausstellungsstücken, über praktische Informationen für Besucher, bis hin zu Tipps, wie Sie die langen Warteschlangen vor der Museumskasse umgehen können…
Rijksmuseum – weltbekanntes Kunstmuseum in Amsterdam – was gibt es zu sehen?
Das Rijksmuseum ist nicht nur für Kunstexperten – und Liebhaber, eine wichtige Adresse.
Mehr als 2 Millionen Besucher pro Jahr möchten die Klassiker der Kunstgeschichte sehen. Hier hängen die Originale von vielen Bildern, die man sonst oft als Abdruck sieht. Auch als Laie ist ein Besuch spannend, denn man hat das Gefühl viele „alte Bekannte“ zu treffen.
Das Gefühl fast auf Tuchfühlung mit wichtigen Kunstwerken der Menschheitsgeschichte zu sein ist auch für nicht Experten ergreifend.

Mehr als „nur“ Rembrandt. Im Rijksmuseum werden 8.000 Objekte aus 800 Jahren gezeigt. Einen Schwerpunkt bilden 2.000 Gemälde aus dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Niederlande.
Mehr als „nur“ Rembrandt
Die Sammlung dieses niederländischen Nationalmuseums umfasst etwa 1 Million Objekte aus den Jahren 1200 bis 2000.
Aktuell (2023) werden 8.000 Objekte aus 800 Jahren im Museumsgebäude ausgestellt.
Einen Schwerpunkt bilden rund 2.000 Gemälde aus dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Niederlande.
Die bekanntesten Gemälde sind sicherlich „Die Nachtwache“ von Rembrandt Harmensz van Rijn (1642) und „Dienstmagd mit Milchkrug“ von Johannes Vermeer (siehe unten)
Möbel, Porzellan, Schiffe und Kunst aus den Kolonialgebieten
Neben den bekannten Gemälden, zeigt das Museum auch Möbel, Porzellan und Außergewöhnliches, wie zahlreiche Marinemodelle, Teile des englischen Kriegs- und Flaggschiff HMS Royal Charles, asiatische Kunst aus den ehemaligen Kolonialgebieten und vieles mehr.
Einige der 8.000 Ausstellungsstücke
zum Vergrößern einfach klicken
Das goldenen Zeitalter der Niederlande – mehr Maler als Bäcker
Diese Periode der kulturellen Blüte der Niederlande umfasst ziemlich genau das 17. Jahrhundert. Viele weltbekannte Künstler aus Holland wie Frans Hals, Johannes Vermeer, Jan Stehen und natürlich auch Rembrandt und seine Schüler prägten diese Epoche.
Das Besondere: Es gab zu dieser Zeit in den Niederlanden nicht nur ein paar Ausnahmekünstler, die für die Eliten der Gesellschaft arbeiteten. Das breite Volk interessierte sich bereits damals für aktuelle Kunst. Im Bereich der Malerei wurden jährlich ca. 75.000 Gemälde geschaffen. In Antwerpen gab es zeitweise mehr Maler als Bäcker oder Metzger. Kunst war im breiten Volk angekommen und ein selbstverständlicher Teil des alltäglichen Lebens. Dies war zu dieser Zeit wohl einzigartig.
Die Nachtwache (Rembrandt) im Rijksmuseum
Das berühmteste Ausstellungsstück im Rijksmuseum ist „Die Nachtwache (niederländisch De Nachtwacht)“ von Rembrandt. Es gilt als das Hauptwerk des Künstlers und ist eines der bekanntesten Gemälde der Welt.
Zuschnitt mit der Schere
Was tun, wenn ein Gemälde zu groß ist bzw. die Wand zu klein? Eine Schere nehmen und den Rand abschneiden…
So ist es auch dem weltberühmten Gemälde „Die Nachtwache“ im Jahr 1715 ergangen. Kaum zu glauben, aber wahr.
Das Gemälde abschneiden – wie konnte das passieren?
Rembrandt van Rijn (1606-1669) hatte das Gemälde „Die Nachtwache“, das eigentlich „Offiziere und andere Schützen des Bezirks II in Amsterdam, unter Führung von Hauptmann Frans Banninck Cocq und Leutnant Willem van Ruytenburch“ heißt, im Jahr 1642 für die Amsterdamer Schützengilde als Auftragsarbeit gemalt.
1715 sollte das Gemälde in das damalige Rathaus von Amsterdam, dem heutigen königlichen Palast, umziehen. Doch vor Ort merkte man, dass die Wand zu klein war. Also wurde an drei Seiten des Gemäldes Stücke abgeschnitten.
Nicht nur Rand fehlt – auch der Gesamteindruck wurde geändert
Auf der linken Seite wurden gleich drei Figuren weggeschnitten. Dadurch bildeten die Hauptfiguren nun den Mittelpunkt des Gemäldes, was von Rembrandt gar nicht beabsichtigt war.
Durch das Hinzufügen der Figuren enthält das Bild nun viel mehr Bewegung. Die ursprüngliche Absicht Rembrandts, eine Geschichte zu erzählen und nicht nur ein Gruppenbild zu malen, wird viel deutlicher sichtbar.

Das Gemälde „Die Nachtwache“ von Rembrandt ist ein Highlight der Ausstellung. Im 18. Jahrhundert sind Teile des Bildes mit der Schere entfernt worden. Nach aufwendiger Restauration ist es seit 2021 wieder in voller Größe zu sehen. (Bild: E.Giglia, CC 2.0 Lizenz)
Zwei Jahre Arbeit und künstliche Intelligenz
Die Rekonstruktion „Operation Nachtwache“ dauerte zwei Jahre. Dabei wurde auch künstliche Intelligenz eingesetzt. Seit Juli 2021 ist im Rijksmuseum wieder das gut vier Meter hohe und mehr als fünf Meter breite Gemälde im Originalzustand zu sehen.
Die Nachtwache im Rijksmuseum virtuell besuchen
Dieser virtuelle Rundgang in unserem Reiseführer beginnt in der Ehrengalerie mit Blick auf die „Nachtwache“ von Rembrandt. Sie können sich frei durchs Museum bewegen.
- Bewegen können Sie sich entweder über die Pfeiltasten der Tastatur oder indem Sie auf die Pfeile im Bild klicken
- Sie können die Ansicht (Ihren virtuellen Kopf) drehen, indem Sie die linke Maustaste gedrückt halten und die Maus bewegen
- Die Zahlen rechts unten zeigen das aktuelle Stockwerk an. Sie können hier wie im Fahrstuhl durch die Stockwerke navigieren.
Viel Spaß bei Ihrem Rundgang
Unsere Tipps für Ihren Besuch im Rijksmuseum
Mehr als 2 Millionen Besucher pro Jahr möchten das Rijksmuseum sehen.
Wie Sie die Warteschlangen umgehen, beim Ticketkauf Geld sparen und vieles mehr, haben wir unter folgendem Link in unserem Reiseführer zusammengestellt.
→ Tipps für Ihren Besuch im Rijksmuseum – Warteschlangen, Öffnungszeiten, Ticketpreise …
Das Gebäude des Reichsmuseums – eine Sehenswürdigkeit für sich – Lageplan
Das markante Gebäude des Rijksmuseums wurde 1885 fertiggestellt. Es wurde von Pierre Cuypers entworfen und von Anfang an als Museumsgebäude geplant.
Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Blöcken, mit je einem Atrium im Zentrum. Die Mittelachse verbindet beide Blöcke und beinhaltet im Erdgeschoss die Passage mit den Eingängen. Die Ehrengalerie befindet sich darüber, im ersten Stockwerk.
Bei der Fertigstellung wurde das Gebäude als zu wenig „niederländisch“ kritisiert.
Heute ist die Gebäudefront ein viel genutztes Wahrzeichen für Amsterdam und die Niederlande.

Das markante Gebäude des Rijksmuseums ist ein viel genutztes Wahrzeichen für Amsterdam und die Niederlande.
→ Museumsplan zum Download:
Hier finden Sie einen Lageplan des Rijksmuseum mit allen 4 Stockwerken
Die große Renovierung – Alt und Neu verbinden
2013 wurde das Gebäude nach 10-jähriger Generalsanierung wiedereröffnet.
Die Aufgabe, das Traditionshaus in ein Weltklassemuseum des 21. Jahrhunderts zu überführen, war nicht leicht, ist aber laut Meinung vieler Fachleute gelungen. Das Museum ist bewusst kein Nebeneinander aus Alt und Neu, sondern eine architektonische Verschmelzung der Stile.
Der von Cruz y Ortiz entworfene asiatische Pavillon wurde 2013 ebenfalls eröffnet.

Historisches Gebäude – und gleichzeitig ein Museum für die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts
Wiedereröffnung durch Königin Beatrix
Die Wiedereröffnung des Rijksmuseum im Jahr 2013 war eine der letzten offiziellen Auftritte von Beatrix, Königin der Niederlande. Am 30. April 2013, dem Koninginnedag, hat sie zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander „Prins van Oranje“ abgedankt.
Bibliothek des Reichsmuseums
Ganz „nebenbei“ ist im Rijksmuseum die größte öffentliche Bibliothek zur Kunstgeschichte in den Niederlanden untergebracht. Aktuell (2023) zeigt der Katalog der Rijksmuseum Research Library ca. 130.000 Monografien.
Bei der großen Generalsanierung wurde die Bibliothek wieder in ihren Originalzustand zurückversetzt. Der Planer Cuyper wollte damals eine Atmosphäre schaffen, die Ruhe ausstrahlt und gleichzeitig die Besucher beeindruckt. Das ist ihm gut gelungen.
Mehr Informationen zu den Museen in Amsterdam in diesem Reiseführer:
Karte / Stadtplan
Häufig gestellte Fragen – FAQ 2023
Wie heißt das berühmteste Gemälde im Rijksmuseum Amsterdam?
Das berühmteste Ausstellungsstück im Rijksmuseum ist „Die Nachtwache (niederländisch De Nachtwacht)“ von Rembrandt. Es gilt als das Hauptwerk des Künstlers und ist eines der bekanntesten Gemälde der Welt. Sie können es in unserem Reiseführer auch virtuell betrachten.
Ist das Gemälde "Die Nachtwache" von Rembrandt wieder zu sehen?
Die Rekonstruktion „Operation Nachtwache“ dauerte zwei Jahre. Dabei wurde auch künstliche Intelligenz eingesetzt. Seit Juli 2021 ist im Rijksmuseum wieder das gut vier Meter hohe und mehr als fünf Meter breite Gemälde im Originalzustand zu sehen.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!